Vortie, Tourbillon, Wirbelwind

de Pauline Beaulieu

Theater Forum Kreuzberg -2007

Uraufführung auf Deutsch, Französisch und Italienisch

Beschreibung 

Vortice ist ein Tornado aus Leben, Liebe, Wut und Leid. Sechs junge Freunde, die schon kaputt sind, bevor sie überhaupt angefangen haben richtig zu leben, versuchen sich durch den Kontakt mit den anderen wieder aufzubauen und ihre Wunden zu verstehen. Sie kommen sich verflucht und gefangen vor von einem Erbe, das sie sich nicht ausgesucht haben: das genetische Erbe, an dem man schwer trägt und das die Familiengeheimnisse enthält, die man nicht mehr loswird.

Drei Frauen, so komplementär wie verschieden, bestimmen den Rhythmus des Stücks und sind von ein und demselben Mann hingerissen. Amy, die jüngste, sucht ihre Herkunft in Italien, ihre amnesische grosse Schwester, Magdeleine, arbeitet in Berlin, um sich endgültig zu vergessen, Mina leidet hoffnungslos darunter, dass der, den sie liebt, sie immer wieder verlässt.

Vortice vermischt die Epochen, die Orte und die Anwesenden sowie die Abwesenden ohne Rücksicht auf Realismus. Tristan schreibt das Schicksal seiner toten Freunde auf, um die Erinnerungen, die seinem Kopf zermartern, loszuwerden, und zu verstehen, was passiert ist. Gleichzeitig wird seine Erzählung von Magdeleines Flashbacks unterbrochen, die sich nach ihrer Amnesie auf der Reise von Berlin nach Paris befindet.

Dies sind die beiden Handlungsstränge, die das Bild von einer Flucht nach vorne zeichnen. Ein Kampf mit dem Schicksal, die Suche nach dem Sinn in einem Leben voller Freude und Leid, verschlingender Liebe und unheilbarer Einsamkeit.

Vortice erzählt die ewige hoffnungslose Suche nach persönlicher Freiheit und Erfüllung auf Kosten derer, die man liebt, bei gleichzeitig immer größer werdenden Unfähigkeit seine Zweifel zu erkunden und auszusprechen, um sich retten zu lassen.

So dunkel Vortice auch sei, so spricht dieser Text von Liebe. Auch wenn diese sechs Menschen dabei versagen, in der Realität miteinander zu kommunizieren, übertrifft ihre Liebe für einander zeitliche und räumliche Grenzen und wird ewig bestehen bleiben. Denn sie sind alle über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg im Geiste der anderen präsent, für immer, komme was wolle.

 

“La vie est belle qu’on me disait, le meilleur est devant toi! Et si je refuse ?

Si je ne veux pas croire que le meilleur est devant moi parce que jusqu’ici

c’est déjà franchement pas terrible ?”

 

“Man hat mir immer gesagt, dass das Leben schön sei und mit der Zeit

immer besser wird. Ich habe da so meine Zweifel, weils bis jetzt schon echt

beschissen war.”

 

Text & Regie: Pauline Beaulieu

 

Es spielen: Benjamin Philippoux, Camille Ollivier, Marie Plantin, Caroline Cauville, Anna Fedorova, Kerem Can, Ivan Vrgoc und Pauline Beaulieu

Bühnenbild: Lena Müller, Anna Bergemann und Jacob Schulze

Kostüme: Elisa Cappell

Video: Daniel Böhm, Elsa Assoun, Anna Fedorova, Pauline Beaulieu

Licht: Falk Windmüller

Regieassistenz: Elsa Assoun 

Übertitel: Kita

 

Mit der Unterstützung der Deutsch-Französischen Jugendwerk und der französischen Botschaft in Berlin.