"Zweieinhalb Stunden sind vergangen - oder waren es doch wenige Minuten, oder zwölf Jahre? "Das Haus des Schlafes" setzt Raum und Zeit außer Kraft. Der gleichnamige Roman von Jonathan Coe war Grundlage der Uraufführung, die am Donnerstag Abend im jenaer Theaterhaus gezeigt wurde. Regisseurin Pauline Beaulieu machte aus dem 400 Seiten Werk einen Inszenierung die vom ersten Augenblick an fesselt. Ein Abend wie ein Traum - getragen von einer sphärischen und trancehaften Klangwelt, die der Multiinstrumentalist Knut Jürgens live erschafft. Geräusche, Melodien, Echos, die sich im Raum verirren, Stimmen und Gesang: der Klang vereint Realitäten, Erinnerungen und Träume der Figuren zu einer gemeinsamen Geschichte." Jördis Bachmann TLZ
Beschreibung
Ein Studierendenwohnheim in Südengland. Fünf junge Menschen verbringen hier ihre letzten Semester mit hitzigen Diskussionen, tiefen Gefühlen und großen Zukunftsplänen. Einige von ihnen verbindet neben demselben Zuhause auf Zeit aber auch ein spezielles Verhältnis zum Schlaf. Allen voran die angehende Lehrerin und Narkoleptikerin Sarah Tudor, die ihre 25 Träume nicht von realen Erlebnissen unterscheiden kann.
12 Jahre später – die fünf haben sich längst aus den Augen verloren – ist aus dem Wohnheim eine Schlafklinik geworden, geleitet von Sarahs erstem Freund Gregory Dudden. Als der Filmkritiker Terry Worth diesen Ort aufgrund seiner Schlaflosigkeit erneut aufsucht, bringen unverhoffte Begegnungen immer wieder längst verdrängte Erinnerungen herauf. Und auch in Sarahs Londoner Schulalltag blitzen unaufhörlich Reminiszenzen an Terry, ihre damalige Freundin Veronica und an den unsterblich in sie verliebten Robert auf.
Eine erneute Auseinandersetzung mit der Vergangenheit scheint unabwendbar. Und so folgen den traumähnlichen Erinnerungen irgendwann weitere ganz reale Begegnungen, und Unausgesprochenes aus der Vergangenheit kann sich endlich offenbaren …
Ein Abend wie eine Nacht.
Eine Nacht wie 12 Jahre. Einschlafen, träumen, erinnern.
Und noch einmal erleben.
Regie: Pauline Beaulieu
Bühne und Kostüme: Benjamin Schönecker & Veronika Bleffert
Musik: Knut Jürgens
Dramaturgie: Stephanie Michels
Video: Peer Engelbracht
Mit
DIE ROLLEN UND IHRE DARSTELLER:
Sarah Tudor und Dr. Myers: Anne Greta Weber
Terry Worth, Russell Watts und Norman: Leander Gerdes
Gregory Dudden und Andy: Benjamin Mährlein
Robert und Cleo Madison: Matthias Zera
Veronica Stuart, Alison Hill und Ruby Sharp: Sophie Hutter