Die Gerechten

von Albert Camus

Regie: Pauline Beaulieu

Theaterhaus Jena - Premiere Oktober 2016

"Jena. Sie werden zu einem Teil der Terror-Zelle, hineingerissen in den Sog der Propaganda, von allen Seiten ergriffen und von fordernden Blicken gezwungen: Die Zuschauer, die am Mittwochabend (5. Oktober 2016) im Kassablanca das Eröffnungsstück der neuen Theaterhaus-Spielzeit sehen, werden umgeben sein von Ideologie, Radikalität, Gewalt und der Suche nach einer "schönen Welt". Bühne und Zuschauerraum verschmelzen zu einer dunklen Untergrundwelt, in der die neue Welt gewebt wird." Jördis Bachmann, OTZ

Beschreibung

 

Mit allen Mitteln kämpft Janek für die Gerechtigkeit. Bei einem Attentat aber steht nicht nur seinem Opfer, sondern auch zwei Kindern gegenüber. Er wirft die Bombe nicht. In der Konfrontation mit den weiteren Mitgliedern der Untergrundorganisation entspinnt Nobelpreisträger Albert Camus eine philosophische Auseinandersetzung über die Rechtfertigung des Terrorismus. Immer tiefer versinken die Charaktere dabei in der Logik ihrer Organisation.

In Zeiten, in denen sich die gesamte Welt vermehrt terroristischen Attentaten stellen muss, zeigt der wohlgebaute Theatertext von 1949 vor allem eines: die Konstruktion eines eigenständigen Systems fern der Realität. Ein System, das es vermag heute immer mehr junge Menschen im Namen einer Ideologie zu radikalisieren. Vor allem das Internet macht den Zugang zu extremistischen Organisationen leicht. Und ihre Propagandamittel scheinen vielfältig und wirkungsmächtig genug, um anstecken zu können. Aber was macht ihre Anziehungskraft aus? Mit welchen Mitteln schaffen es die Organisationen Menschen in eine Spirale ohne jeglichen Ausweg zu ziehen?

Im Jenaer Club Kassablanca geht Regisseurin Pauline Beaulieu (DAS HAUS DES SCHLAFES) diesem System auf die Spur, das – so fern es einer weltoffenen Gesellschaft auch scheinen mag – die Gefahr birgt, selbst die Orientierung in ihm zu verlieren.

 

Regie: Pauline Beaulieu

Mit: Ella GaiserLeander GerdesBenjamin MährleinIlja Niederkirchner

Bühne und Kostüme: Benjamin Schönecker & Veronika Bleffert 

Musik: Knut Jürgens 

Dramaturgie: Stephanie Michels

 

Musik von Knut Jürgens